Dann eben nicht

Nach dem Roman "So ist das" von Stephan Groetzner

Ein Stück im Rahmen der Reihe "FREMD.GEHEN. Eine Landsuche."

 

Regie, Komposition, Gesang und Spiel: Arturas Valudskis

Stimmen und Spiel: Bernadette Heidegger, Petra Nagenkögel

Uraufführung: 19.11.2014, Schauspielhaus Salzburg

 

Szenen und Textfragmente von Stephan Groetzners Romans "So ist es" verbinden sich in unserer Inszenierung zu einem eigenwilligen, oszillierenden Spiel mit Identitäten, die nie zu fassen sind. Weil "moderne" Identität sich eben dadurch auszeichnet, dass eine/r immer auch mehrere ist. Und dass in jedem von uns sich vergangene Geschichten abbilden, dass in jedem von uns Spuren kollektiver Geschichte aufbewahrt sind.

Das Stück gestaltet das Aufeinandertreffen seiner Figuren als unablässige Folge von Verwechslung, Verfehlung und Verwandlung. Clara (oder ist es Maria, vielleicht sogar Sarah?) und Kopfig versuchen, eins zu werden. Wie aber funktioniert das Lieben, wenn eine gleich wieder als eine ganz andere erscheint und wenn Erinnerung, Traum, Phantasie und sonstige vielfältige Wirklichkeiten sich ständig durchmischen? Welche Rolle spielen dabei die Nation, das Weltall, die Revolution oder ein roter Traktor? Und was ist mit der Zeit passiert, die uns unerbittlich abläuft und zugleich stehen bleibt?

Die Inszenierung verspricht keinen eindeutigen Sinn, im Gegenteil: die Wiederholung und Variation zentraler Motive und Bezüge lässt immer wieder neue Bedeutungen und Deutungen entstehen. Sie führen zu einer ständigen Verschiebung der Wahrnehmung, die keiner rationalen Logik folgt, sondern vielmehr einer geheimen Verbundenheit aller Dinge. Manches bleibt in der Schwebe zwischen Andeutung und Ahnung. Und was sich zeigt, zeigt sich stets in neuem Licht, konkrete Bedeutungen kippen ins Absurde und schließlich in eine Irritation, die nachwirkt.

 

Ich habe meinen Bausparvertrag gekündigt, sagte Maria, bald kehre ich zurück zu den Sternen.